Am Pfingstsonntag, 28. Juni 2023, wurde die Ahrend- und Brunzema Orgel in der Kirche St. Lamberti Aurich ein zweites Mal eingeweiht. Die erste Einweihung der Orgel fand bereits 1961 statt, damals nach einem Entwurf von Jürgen Ahrend und Gerhard Brunzema. Die Arbeiten der beiden Orgelbauer orientierten sich für damalige Zeiten völlig neu an historischen Vorbildern aus Ostfriesland und den Niederlanden. Die Auricher Orgel galt deshalb schon seit einigen Jahren als Beispiel einer Denkmalsorgel.
Durch den gut besuchten Pfingstgottesdienst führte Superintendent Tido Janssen. Der Kreiskantor, Maxim Polijakowski, erwies sich als virtuoser Konzertorganist, aber auch als einfühlsamer Begleiter der Lambertikantorei. Selbst die Begleitung des Gemeindegesanges war von Polijakowski bis ins Einzelne durchkomponiert und zeichnete sich durch frisches Spiel aus.
Eindrücklich war auch das Gespräch Janssens mit dem Orgelbaumeister der aktuellen Arbeiten, Hendrik Ahrend. Aus finanziellen Gründen konnte das ursprüngliche Konzept von Ahrend/Brunzema bei der ersten Einweihung nicht ganz realisiert werden. Es fehlten das dritte Manual (Brustwerk) und Teile des Pedalwerks waren nicht vollständig ausgeführt. Insofern hat der Sohn, Hendrik Ahrend, das nicht vollendete Werk seines Vaters nach nunmehr 62 Jahren endlich fertig gestellt.
Für die Finanzierung hatte die Kirchengemeinde bereits seit langer Zeit Spenden gesammelt. Die Siefkes Stiftung hatte schon vor einigen Jahren einen namhaften Betrag in Aussicht gestellt. Die bestehende Finanzierungslücke konnte jedoch erst dank der großzügigen Bundeskulturmittel geschlossen werden. Die Vorsitzende der Siefkes-Stiftung, Annegret v. Collande freut sich über das gelungene Werk: „Es ist wahrscheinlich die letzte Maßnahme, die ich als Vorsitzende der Stiftung begleiten darf, da ich nach nunmehr 10 Jahren Vorstandsstätigkeit aus dem Amt ausscheide. Die Arbeit in der Siefkes-Stiftung hat mir immer sehr viel Freude bereitet.“